Wenn auch für den Lehrenden aufwendiger, so stellt sich das Lehren mit Tafel und Kreide immer wieder als ein geeignetes Instrumentarium zur Regulation von Arbeitsgeschwindigkeit und Sicherung der Anschaulichkeit heraus. Es wird angenommen, daß die Schreibgeschwindigkeit an der Tafel der Denkgeschwindigkeit, also einer Schnelligkeit des Aufnehmens, Verarbeitens und Verstehens entspricht. Der Prozess des Erfassens an der Tafel, der Entscheidung, ob und was vom an der Tafel Geschriebenen notiert wird und das Aufschreiben tragen bereits zur Verankerung im Gehirn statt („Von der Hand in den Kopf“).
Die Arbeit an der Tafel wird als Regulativ für die Arbeitsgeschwindigkeit in der Lehrveranstaltung gesehen. Während des Schreibens an der Tafel können Studierende die dargestellten Sachverhalten durchdenken, Mitschriften anfertigen oder Notizen machen.
Zudem lassen sich an der Tafel, schrittweise, kleinteilig und anschaulich Sachverhalte skizzieren, Fragen erörtern oder Modelle entwickeln. Kurze Texte sichern die wesentlichen Erkenntnisse. Das Tafelbild folgt dem Verlauf der Vorlesung und dokumentiert / speichert sie für mehrere Minuten, eine halbe Stunde oder gar während der gesamten Zeit.
Für Freunde der Geologie kann die Tafelkreide gleichzeitig als Versuchsobjekt, z.B. für einen Kalktest mit Salzsäure dienen.