Gerade in großen Gruppen von Studierenden, beispielsweise in Vorlesungen, ist es schwierig, strukturiert Rückmeldung auf Fragen zu bekommen.
Bei Fragen an das gesamte Plenum herrschen oft Bedenken gegen eine öffentliche Äußerung vor. Selbst wenn diese von Einzelnen überwunden werden, sind nur wenige Studierende am Diskurs aktiv beteiligt. Ein strukturiertes Vorgehen, bei dem alle Studierenden eingebunden und zudem Wissens- und Meinungsaustausch untereinander betreiben können bietet eine Methode, die unter anderem als wachsende Gruppe bekannt ist.
Zunächst richtet sich dabei die Frage des Lehrenden an jeden Einzelnen, der für sich einige Minuten über die Lösung und die Beantwortung nachdenkt und gegebenenfalls Notizen macht. Im Anschluß diskutieren zwei benachbarte Studierende ihr Gedanken und entwickeln sie gemeinsam weiter. In einem weiteren Schritt schließen sich die Paare zu größeren Gruppen zusammen (bspw. 4-6 Studierende). Der Prozess ließe sich bei Bedarf noch einen Schritt weiterführen. Nach Abschluß dieser Gruppendiskussion können die Ergebnisse einzelner oder aller Gruppen jeweils stellvertretend von einem Studierenden vorgestellt werden.
Der Lehrende ist angehalten, den Prozess zu steuern, klare Vorgaben bei zeitlichen Grenzen zu setzen und die Zusammenführung von Lösungen oder Meinungen zu moderieren.